Nachdem die Mittelschule Ettringen vor kurzem das Projekt Schoolbiker-Mittelschule vorgestellt hat und somit Vorreiter im Landkreis Unterallgäu ist, erfolgte nun der nächste Schritt, die Ausstattung der Schule mit schuleigenen Mountainbikes.


Ziel der Mittelschule Ettringen, in Kooperation mit dem Verbundpartner Mittelschule Türkheim, ist es Stützpunktschule für Mountainbike zu werden. Hierfür sind einige Kriterien zu erfüllen, die laut Christian Walter schon größtenteils erreicht sind. Wesentlicher Bestandteil dieser Bedingungen sind unter anderem die Anschaffung von schuleigenen Bikes und das Einbetten des Mountainbikens in den Schulsport. Dank einiger Sponsoren konnte nun der Bike-Pool auf insgesamt 10 Mountainbikes an der Schule erweitert werden. Speziell die Umsetzung des Radsports im differenzierten Sportunterricht konnte in Zusammenarbeit mit dem Verbundpartner Türkheim realisiert werden. An beiden Schulen findet im aktuellen Jahr Unterricht mit Mountainbike statt. Zudem konnte auch der Kooperationspartner TSV Ettringen sein Angebot erweitern und auf dem Sportgelände einen Pumptrack errichten. Somit entwickelt sich der MTB-Standort Ettringen stetig weiter.
Bei der Übergabe der Bikes an die Schule bedankten sich Sportlehrer Christian Walter und Schulleiterin Dolores Kowalski bei allen Sponsoren:

Herrmann Glas, Bernhard Aigster, Bürgermeister Robert Sturm, Gemeinde Markt Wald, TSV Ettringen, Rad und Roller Waldstein, Tobias Frey, Firma Tobias Gebler, Aviretta GmbH, Elektrotechnik Huber und Josef Trübenbacher GbR.

 

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Sportlehrer Chris Walter mit den Inhabern des
kooperierenden Radsportgeschäfts Rad und Roller,
Sabine und Axel Waldstein
 Schüler der Mittelschule mit den neuen Schulbikes

 

Alles begann mit einer Mountainbike-Tour, auf der sich ­Jochen Marz und sein Kumpel Christian Walter über Möglichkeiten unterhielten, ihren heißgeliebten Sport auch Jugendlichen schmackhaft zu machen. Die beiden legten den Grundstein für eine Idee, die schon nach kurzer Zeit Früchte trug: Der TSV Ettringen und die hiesige Mittelschule entwickelten ein gemeinsames Konzept, um den Radsport an die Schule zu bringen.

„Sport nach eins“ ermöglicht bewegungsfreudigen Schülern der Mountainbike AG den Ausgleich nach einem langen Schultag, ohne dass die Schule für die Lehrerkapazitäten aufkommen muss. Durch die Zusammenarbeit von Schule und Verein ist ein Freizeitangebot entstanden, das bereits viele Kinder nutzen.

Rektorin Dolores Kowalski zeigt sich begeistert, als sie in ihrer Rede zur offiziellen Ernennung zur Schoolbiker-Schule durch den Bund Deutscher Radfahrer die Hintergründe zum neuen Mobilitäts-und Bewegungskonzept erläutert. Besonders stolz ist sie auf Lehrer Christian Walter: „Der Chris brennt für dieses Projekt!“ Gerade in Zeiten der Pandemie sei der Radsport eine ideale Bewegungsmöglichkeit für die Jugendlichen, da das Einhalten eines Mindestabstands kein Problem darstelle.

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Bürgermeister Robert Sturm bedankte sich bei allen Beteiligten sowie bei den beiden Hauptsponsoren, der hiesigen Sparkasse und dem örtlichen Fachgeschäft Rad & Roller, aber auch bei Unterstützern wie Elektro Huber. Der Ortsvorsteher war zwar ganz im Sinne der Nachhaltigkeit mit dem Fahrrad gekommen, riskierte jedoch lieber keinen Knochenbruch – ganz im Gegensatz zu tollkühneren Vertretern des Schulzweckverbandes wie Peter Wachler, Bürgermeister in Markt Wald, oder Bundestagsmitglied Stephan Stracke. Beide zeigten in kindlicher Freude, dass Parcours auch Erwachsenen Spaß machen können.

Die Abteilungsleitung Mountainbike des TSV Ettringen, bestehend aus Jochen Marz, Christian Walter und Patrick Konrad, ist heilfroh, dass sich die Gemeinde Ettringen beim Anlegen von Trailstrecken im Waldgebiet nahe des Sportplatzes kooperativ zeigte.

Das radsportpädagogische Gesamtkonzept hat Hand und Fuß. Die Schule und der TSV Ettringen organisieren wöchentliche Trainingseinheiten. Durch den Kreisjugendring sind Ausflüge an den Wochenenden möglich. Die Gemeinde stellt das Gelände, die Sponsoren sorgen für die materielle Unterstützung beim Equipment. Hauptanlaufstelle für Reparaturen und damit auch für die Verkehrssicherheit ist der örtliche Fahrradladen Rad & Roller. Für das Projekt haben viele Beteiligte an einem Strang gezogen und ein Exempel für gelebte Dorfgemeinschaft statuiert.

 

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Der große Vorteil des Projekts ist, dass es in allen Altersstufen umsetzbar ist. Die Übungen wirken sich positiv auf die Psychomotorik der Kinder aus. Beim Auf-und Abbau und der Gestaltung des Parcours wiederum ist Teamwork gefragt. Wenn die Schüler beim Bau der Parcours ihre eigenen Ideen miteinflechten dürfen, erfahren sie ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und eignen sich wichtige Schlüsselqualifikationen wie Teamgeist oder handwerkliches Geschick an.

Obwohl Bike-Pool-Bayern die Sportarbeitsgemeinschaften (SAGs) an Schulen in Kooperation mit örtlichen Vereinen unterstützt, ist jeder neue Sponsor willkommen, damit künftig auch alle Interessierten bei der Mountainbike AG mitmachen können. Das Ziel ist, auch weniger bewegungsfreudige Kinder zu mobilisieren.

Melanie Springer-Restle

   
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