Ist Lady Amalia verrückt oder spukt es auf Schloss Körschwitz? Dieser Frage ging die Arbeitsgemeinschaft Theater in diesem Schuljahr nach.

Alles begann mit einer spannenden Lesung von Auszügen aus dem Jugendroman „Eichenwehr“ des in Ettringen beheimateten Autors Peter Hakert-Rajkai im November zum bundesweiten Vorlesetag. Der Autor selbst ließ es sich dabei nicht nehmen, die Vorstellung seines Buches durch Sophie Petry im Rahmen einer Reihe von Buchreferaten in unserer 8. Klasse zu besuchen, Fragen zu seinem Werk zu beantworten sowie signierte Exemplare unserer Klassenbücherei zu überlassen und unter drei Schülern zu verlosen. Im Zuge seines Besuches ergab sich die Idee, auch eines seiner Theaterstücke im Rahmen der AG Schulspiel aufzuführen.

Die Wahl fiel dabei auf das in Deutschland bereits seit einigen Jahren populäre Bühnenstück „Diamanten häppchenweise“. Ein erstes Anspielen der Eröffnungsszene zeigte, dass die acht Mitglieder der AG schnell Feuer gefangen hatten. Peter Rajkai kürzte das Stück in einem beträchtlichen Umfang und nahm kleinere Änderungen vor, um eine erstmalige Aufführung mit Jugendlichen zu ermöglichen.

Über das Schuljahr hinweg trafen wir uns wöchentlich zu umfangreichen Proben, nahmen wechselnd die Erarbeitung des Textes in den Blick oder probten szenisch im sich immer beeindruckender entwickelnden Bühnenbild, das der Autor selbst mit hohem Aufwand gestaltete. Erneut erhielten wir Zugang zum Kostümfundus des Gelben Hauses (Vielen Dank an Frau Diekamp!) und wurden zudem von Lina Rosengart als Maskenbildnerin professionell unterstützt. Mit der Generalprobe zusammen galt es vier Vorstellungen zu planen und umzusetzen. Höhepunkt war dabei die öffentliche Aufführung am Abend des 27.07. in der alten Turnhalle. Auch hier nahm Herr Rajkai viele Mühen auf sich, angefangen von der aufwändigen Organisation der Veranstaltung bis hin zur Werbung auf allen verfügbaren Kanälen.

Zum Stück: Lady Amalia (verkörpert von Sophie Petry)  betritt den Salon ihres herrschaftlichen Schlosses im scheinbaren Selbstgespräch, während im Hintergrund ein heftiges Gewitter tobt. Ihr Hausmädchen (Maya Sezer) sowie ihr Butler (Daniel Scheller) schenken ihren Beteuerungen wenig Glauben, sie unterhalte sich gerade mit ihrer verstorbenen Großmutter Adelheid von Körschwitz und zweifeln ihre mentale Gesundheit an. Ein verlorener Schatz von Diamanten soll an Adelheid zurückgegeben werden, vorher fände ihr Geist keine Ruhe. Von den Heimsuchungen geplagt beschließt Amalia, ihre Bekannten, die Friseurin Helene Duvall (Kathi Kürten), den Antiquitätenhändler Gustav Garland (Julia Felix) sowie ihren Anwalt Friedel Röthler (Oscar von Ferrari) zu einer Séance mit dem berühmten Medium Madame Wasamamba (Jana Sailer) einzuladen. Zur Überraschung taucht auch Amalias Schwester Lucy (Zoé Seifert) in einem fulminanten Auftritt auf der Szene auf – man hat ihr Freigang aus der Nervenheilanstalt gewährt, in der sie die übrige Zeit lebt. Die Séance beginnt, unheimliche Geräusche und Stimmen erfüllen den Salon des Schlosses, Madame gerät in Trance und plötzlich ist sie tatsächlich zu hören: Adelheid von Körschwitz (aus dem Off gesprochen von Peter Rajkai selbst). Doch was sie zu sagen hat, konnte so niemand ahnen und lässt die Anwesenden zunehmend in Verlegenheit geraten. Nun nimmt die Geschichte eine gänzlich unvorhergesehene Wendung…

Mit jeder Aufführung wuchsen die Schauspielerinnen und Schauspieler weiter in ihre Rollen hinein, steigerten sich und spielten sich frei. Die öffentliche Aufführung in einem nahezu voll besetzten Auditorium wurde zum Erfolg und erhielt allseits großes Lob für diese gemeinschaftliche Leistung, was sich im kräftigen Applaus, aber auch in den begeisterten Worten von Bürgermeister Sturm ausdrückte. Wir freuen uns, auch im kommenden Jahr wieder auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten und ein neues – bislang noch unbekanntes Stück – zum Leben zu erwecken!

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