Training für mehr Selbstwert und innere Stärke

Die Woche vom 07.11.2022 bis 11.11.2022 war für die 3. und 4. Klassen der Ettringer Grundschule etwas ganz besonderes. Statt wie sonst, fleißig Deutsch und Mathe zu büffeln, durfte jede Klassen jeden Tag jeweils für eine Stunde in die Turnhalle gehen. Dort warteten schon Saskia Blätz und Keyhan Afkhami,  von der Sportschule Chon-Ji auf sie: HELDENZEIT.

Zunächst etwas unsicher, was da wohl auf sie zukommen würde, schlichen die Kinder voller Erwartung in die Turnhalle. Als sich Saskia und Keyhan vorstellten und von ihren Erfolgen im Taekwon-Do erzählten, staunten die Kinder nicht schlecht. Solch versierten „Kämpfern“ wollten sie sich gerne anvertrauen. Ein zweites Mal staunten die Kinder dann nicht schlecht, als Saskia und Keyhan sagten, dass „kämpfen“ nur in äußersten Ausnahmefällen und Notsituationen sinnvoll sei.

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Besser ist, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen! Schließlich sammelten die Kinder Eigenschaften eines „Helden“, den Kindern fielen tolle Wörter ein, wie z.B. nett, hilfsbereit, sportlich, offen, freundlich, cool, ehrlich, stark, schlau, mutig, …. Zum dritten Mal staunten nun die Kinder, als Saskia sagte, dass jede und jeder, so wie sie da saßen, Eigenschaften eines Helden in sich hat. Jeder hat das Zeug dazu, denn jeder kann irgendetwas ganz besonders gut, was einen Helden ausmacht. Nach diesen „neuen“ Erkenntnissen machte es den Kindern auch nichts aus, als Belohnung Liegestütze zu machen – vielleicht ein Anstoß, wie man auch in Zukunft den Unterricht aufpeppen kann?

Am Anfang jeder Einheit wurden dann Atemübungen geübt, die Kinder saßen mit geschlossenen Augen und folgten den Anweisungen der Trainer, was mit ihrem Atem zu tun sei. So still ist es in der Turnhalle selten gewesen ...

Ein wenig befremdlich war die Übung „Schimpfwörter“, bei der jedes Kind der Trainerin ein schlimmes Schimpfwort ins Gesicht sagen und ihr davor und danach fest in die Augen schauen sollte. Zum Glück war das den meisten Kindern sehr unangenehm, und zudem hat es die Kinder spüren lassen, wie „schlecht“ man sich fühlt, wenn man solche Schimpfwörter sagt.

Schließlich wechselten sich Rollenspiele, Zweikampfübungen, kurze Ausdauerphasen und Strategie- und Geschicklichkeitsspiele ab.

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Als Höhepunkt durften die Kinder im „Gorilla-Training“ ihre Kraft, ihre innere Stärke und ihren Mut beweisen. Im Gorilla-Training konnten die Kinder einmalig ausprobieren, wie sie aus einer Umklammerung frei kommen – erlaubt war alles, von Treten, Stoßen, Schubsen, Schlagen … Dazu stellte sich Keyhan im Vollschutz, durch den er wirklich aussah wie ein Gorilla, zur Verfügung und ging dabei äußerst sensibel mit den Kindern um. Schließlich waren alle sehr stolz, vor allem die zunächst zurückhaltenden Schüler,  dass sie sich getraut und es geschafft hatten, aus der Umklammerung herauszukommen.

Spannend war auch „in den Bergen eine Felsspalte“, aus der sich die Kinder befreien mussten.

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Außerdem wurde noch eine Wettbewerbssituation dargestellt, bei der einer der Teilnehmer völlig unfaire Voraussetzungen ausgesetzt war und so keine Chance auf einen Gewinn hatte. Der Gewinner wurde gefragt, ob es sich gut anfühlte, gewonnen zu haben. Nein, war die Antwort! Dass Gewinnen an sich jedoch für die meisten Kinder schön ist, daran bestand kein Zweifel. Jedoch gibt es dann natürlich auch immer einen Verlierer.

Die Ziele Spaß, physische Stärke spüren, Emotionen reflektieren, auf die innere Stimme hören, sich Ziele setzen, Erfolg im Team und eigenes Handeln als wirksam erleben wurden voll erreicht.

Die Woche endete mit einer abschließenden Einheit im Klassenzimmer, bei der die Stärken jedes einzelnen Kindes noch einmal hervorgehoben wurden – das tat gut!

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Eine ereignisreiche Woche war auch schon wieder vorüber, die Kinder waren sich einig, dass die Heldenzeit „super“ war und eins ist sicher: ein Held – das sind wir alle!

Wir bedanken uns auf das Herzlichste bei der Hubert-Beck-Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung. Ohne diese Fördermitttel wäre das tolle Projekt für alle Eltern nicht finanzierbar gewesen.

Im Rahmen des Malwettbewerbs: „Wer malt den schönsten Käfer oder Schmetterling?“ im Oktober 2022 hat die Klasse 3b auf Anregung ihrer Kunstlehrerin Frau Kesper eigene Interpretationen des heimischen Segelfalters gestaltet. Malwerkzeuge waren Wasserfarben und Pinsel. Für die prägnanten schwarzen Streifen des Segelfalters nutzten die Schüler und Schülerinnen Strohhalme in Kombination mit sehr flüssiger Wasserfarbe. Jedes Kind gestaltete einen individuellen Segelfalter, wodurch eine bunte Vielfalt an Schmetterlingen entstand. Als Gestaltunginspiration flossen auch ihre Erfahrungen und Eindrücke aus dem Projekt „Wiese und Aufzucht von Schmetterlingen“ im vergangenen Schuljahr ein.

Die Kunstwerke wurden alle im Naturparkhaus Oberschönenfeld im Rahmen der Ausstellung: „Vielfalt im Wald und in der Welt!“ ausgezeichnet und werden dort vom 16. Oktiber 2022 bis 16. April 2023 gemeinsam mit Gemälden anderer Schulen präsentiert. Die Ausstellung macht auf die Artenvielfalt und die Schönheit von Lebewesen, aber auch auf das voranschreitende Artensterben aufmerksam. Die Kunstwerke zeigen die Bedeutung und Schönheit einer vielfältigen und bunten Insektenwelt.

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